Was bedeutet ARTISTIC ACCESS in der Praxis im Tanz? Wie räumen wir Barrieren beiseite? Wie gestalten wir offene Räume, in denen wir uns begegnen, austauschen und kollaborieren können? Welche Ästhetiken, Sprachen, Körper, und Formen des Tanzes entstehen? Die Zusammenarbeit mit Behinderten Künstler*innen und Künstler*innen aus unterschiedlichsten Kontexten und Tanzstilen erweitert unsere Arbeits- und Inszenierungsweisen, bereichert künstlerische Perspektiven und politisiert unser Team auf- und neben der Bühne, die Institutionen mit denen wir kollaborieren und natürlich unser Publikum. ARTISTIC ACCESS richtet sich gegen gesellschaftliche Trennungen und Ausschlüsse, markiert rassistische, klassistische, sexistische und ableistische Diskriminierungen und sucht nach Allianzen, Formen der Versammlung, des Kollektiven und der Solidarität.

Wie wollen wir erlebt, gesehen, beschrieben werden? Wie kann Audiodeskription den Raum queeren und politischen Einfluß auf die Art und Weise der Rezeption von Tanz ausüben?
Audiodeskription (AD) ist eine verbale Beschreibung von Bildern, Bewegungen, Situationen und Objekten, die Zugänge zu Theater, Tanz für sehbehindertes Publikum schaffen kann. Künstlerische integrierte AD löst sich, in unserer Anwendung, vom neutralen Beschreiben, nähert sich dem Spoken Word und wird zu einer Erweiterung des Tanzerlebnisses, zur Arbeitsweise und Vermittlung für heterogenes Publikum. Die Beschreibenden bewegen sich im Raum, wechseln Perspektiven und beschreiben individuellen Erlebnisse, ihre Berührtheit als Teil der Performance. Wir suchen nach immer neuen Übersetzungsstrategien und Vermittlungsebenen, und so wächst die AD in unseren Projekten über eine bloße Beschreibung hinaus, integriert Geräusche, die Körper erzeugen, Selbstbeschreibungen und erreicht ästhetische Eigenständigkeit.